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Atlantropa ist ein Projekt für die Senkung des Wasserspiegels im Mittelmeer. Die Idee kam dem deutschen Geopolitiker und Architekten Hermann Sörgel Anfang der 1920er Jahre.

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Europa um 2000

Geschichte

Hermann Sörgel und sein Schweizer Kollege Bruno Siegwart begannen 1920 mit der Planung des Projekts, das sie "Atlantropa" tauften. Ihr Plan war es, in der Straße von Gibraltar einen monumentalen Staudamm zu bauen, um das Mittelmeer vom Atlantischen Ozean zu trennen. Auch zwischen dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer sowie am Suezkanal sollte ein Damm bzw. eine Schleuse entstehen. Nachdem Sörgel einige Spenden aus Wirtschaft und Politik hatte, begann er 1928 mit den Bauarbeiten, die nach nur 10 Jahren - im Jahr 1938 - abgeschlossen sein sollten. In vier Schichten arbeiteten bis zu 100.000 Menschen auf der Baustelle in Spanien. Die Projekte in der Türkei und in Ägypten wollte er später angehen, um sich voll auf sein Projekt in der Straße von Gibraltar konzentrieren zu können. Nach den 10 Jahren waren die Arbeiten allerdings noch nicht einmal zu 30% abgeschlossen, so dass Hermann Sörgel und sein Team wieder auf Spendensuche gingen, um mehr Arbeiter einstellen zu können. Bis 1940 waren der Damm, die Schleuse und das Kraftwerk zu ca. 75% fertig. Während des Zweiten Weltkrieges standen die Bauarbeiten wieder still. Erst 1946 begannen die Arbeiten wieder. Das neue Ziel war 1948, das dann auch wirklich klappte. Am 5. Oktober 1948 wurde der Damm feierlich eröffnet.

Das Bauwerk

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Der Damm zwischen Spanien und Marokko

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Das Kraftwerk an der spanischen Küste erzeugt Strom für große Teile Spaniens und Nordafrika

Architekt Hermann Sörgel
Bauzeit 20 Jahre (1928-1948)
Lage (Nord) Östlich der Stadt Tarifa (Spanien)
Lage (Süd) Östlich der Stadt Tanger (Marokko)
Höhe des Damms 300m
Länge des Damms 20km
Breite des Damms 2,5km
Leistung des Kraftwerks 110.000 MW

Die anderen Projekte

Die Dämme im Marmarameer und am Suezkanal wurden in den 1950ern fertig gestellt. Da Italien und Tunesien jetzt nur noch etwa 1 km trennten, wurde eine Brücke zwischen den Staaten gebaut.

Ziele

Hauptziel von Atlantropa ist die Schaffung neuen Lebensraums in Südeuropa. Da das Mittelmeer um 50% geschrumpft wurde, entstand eine neue Fläche von ca. 1.000.000 km² (ca. die doppelte Größe von Spanien). Auch war die Bewässerung und somit die Fruchtbarkeit des nördlichen Afrikas ein Ziel. Auch die Energieprobleme wurden durch das Projekt gelöst, und Afrika erlebte einen großen wirtschaftlichen Aufschwung.

Venedig

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Venedig 1992

Nachdem die italienische Regierung Protest wegen der drohenden Trockenlegung von Venedig einlegte, begann Hermann Sörgel mit dem Bau eines Kanals, der Venedig, das nun in einem See liegt, mit dem 3500km entfernten Mittelmeer verbinden soll.

Folgen

Was in der Planung nicht beachtet wurde, sind die Folgen für das Klima in Europa. Das Wasser des Mittelmeers verdunstete früher und regnete in Europa so wieder ab. Da das Mittelmeer nun deutlich kleiner ist, bleiben auch die wichtigen Niederschläge aus. In Europa wurde es in der Folge immer heißer, und Dürren plagten den Kontinent und seine Bewohner. Im Jahr 2026 trafen sich die Staatschefs Europas in Venedig, um über die Situation zu beraten. Schließlich kam man zu dem Entschluss, dass das Mittelmeer wieder so wie vor 1948 sein muss und geflutet werden muss. Das Projekt des 2001 gestorbenen Hermann Sörgel war gescheitert und zu Ende. Die Menschen, die auf das Projekt vertraut hatten, wurden bitter enttäuscht und zogen wieder, wenn sie die Dürre noch nicht vertrieben hatte, zurück innerhalb der alten Landesgrenzen. Am 7. August 2028 wurde der Damm zwischen Spanien und Marokko gesprengt. Die Wassermassen bahnten sich ihren Weg in das Becken des Mittelmeers. Wenige Wochen später wurde auch die Suez-Schleuse geöffnet. Nicht nur in Europa gingen die Menschen auf die Straße, um zu feiern, sondern auch in Afrika und im Rest der Welt freute sich die Bevölkerung. Atlantropa war gescheitert.

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