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Carl Philipp Gottlieb von Clausewitz (1. Juli 1780 - 12.Oktober 1856) war ein preußischer General, Heeresreformer und Militärtheoretiker. Er wurde vor allem für sein zukunftsträchtiges Werk "Vom Kriege", das seit seiner Fertigstellung im Jahr 1848 in über 50 Sprachen übersetzt wurde, berühmt.

Frühes Leben[]

Clausewitz wurde im Jahr 1780 als Sohn eines Steuereinnehmers in der Stadt Burg bei Magdeburg geboren. Er war der jüngste von vier Brüdern und trat der preußischen Armee im Alter von 12 Jahren bei. In den Jahren 1793–1795 im Ersten Koalitionskrieg sammelte Clausewitz dort erste Kampferfahrung. Im Jahr 1801 begann er sein Studium an der Kriegsschule in Berlin, wo er sowohl Kriegskunst als auch Philosophie lernte. Er unterstützte dort stark die Idee einer Reformation der preußischen Armee, was er auch nach seinem Abschluss 1804 beibehielt.

1806 zog Clausewitz als Stabskapitän und Adjutant in den Vierten Koalitionskrieg. Bei der Schlacht bei Jena und Auerstedt musste er die Niederlage der preußischen Armee, die bis dahin als eine der stärksten Europas galt, miterleben. Auf der Flucht in Richtung Russland geriet Clausewitz in franzöische Gefangenschaft. In dieser hatte er Zeit, die Gründe der preußischen Niederlage gründlich zu analysieren. Nach seiner Freilassung 1808 diente er weiterhin als Major in der preußischen Armee. Als diese von Napoleon zur Teilnahme am Krieg gegen Russland gezwungen wurde, floh Clausewitz nach Russland, wo er der russischen Armee während der Invasion durch Napoleons Truppen diente. Er diente auch bei der Befreiung seiner Heimat von der französischen Besatzung in einem russischen Korps, bis er 1814 im Rang eines Oberst nach Preußen zurückkehren konnte.

Clausewitz erlebte 1815 auch die Schlacht bei Waterloo, wo er die endgültige Niederlage von Napoleons Armee miterlebte. Nach Kriegsende wurde Clausewitz 1818 zum Direktor der Allgemeinen Kriegsschule in Berlin berufen, wo er viele Jahre bleiben sollte und den Rang eines Generalmajors erhielt.

Aufstieg[]

Während seiner langen Zeit an der Kriegsschule richtete Clausewitz seine intellektuelle Aufmerksamkeit auf die Fragen, die die preußische Niederlage gegen Frankreich aufgeworfen hatten. Er begann seine Kriegserfahrungen und Ideen in einem Buch niederzuschreiben, wobei er auf die Mittel der Kriegsschule zurückgreifen konnte. Als 1831 Krieg in Polen ausbrach, sollte auch Clausewitz für den Frontdienst reaktiviert werden, doch er wurde im letzten Moment durch seinen Freund Karl von Grolman ersetzt.

Clausewitz arbeitete die nächsten 12 Jahre an der Kriegsschule. 1840 wurde er vom neuen König Friedrich Wilhelm IV. als Kriegsminister eingesetzt. Zusammen seinem Freund Hermann von Boyen, der sein Stabschef war, führte er die Militärreformen, die sein Mentor Gerhard von Scharnhorst 1807 begonnen hatte, fort und verhalf Preußen wieder in seine Position als starke Militärmacht. Er investierte viel in die militärischen Ausbildungseinrichtungen, die er als lebensnotwendig für Preußens Zukunft bezeichnete. Clausewitz nahm im preußischen Kabinett eine stark liberale Haltung ein und unterstützte sowohl die Liberalisierung von Presse und Lehranstalten als auch die ersten Schritte des König in Richtung einer demokratischen Entwicklung Preußens. Dabei nahm er stets eine loyale Haltung zum König ein, was ihm erlaubte, seinen Ministerposten für sechs Jahre zu behalten, bevor er 1846 auf eigenen Wunsch zurücktrat und einen Lehrstuhl für Militärwissenschaft an der Universität von Berlin annahm.

Für die nächsten zwei Jahre arbeitete Clausewitz an der Vervollständigung seines magnum opus, während er nebenbei an der Universität und der preußischen Kriegsschule unterrichtete. Nachdem der Text 1848 druckfertig war, stellte der König persönlich dessen Inhalt vor jeglicher Zensur unter Schutz.

Spätes Leben[]

Vom Kriege war bei Militärs und Intellektuellen gleichermaßen extrem erfolgreich. Das Buch wurde zwei Jahre nach seinem Erstdruck in den Lehrplan der preußischen Kriegsschule aufgenommen. Die meisten europäischen Staaten folgten bis 1856 diesem Beispiel. Clausewitz selbst hatte nicht viel Zeit, sich um die Verbreitung seines neu erschinenen Buches zu kümmern, da seine Kommission 1848 reaktiviert wurde, um mit den Revolutionen, die durch Preußen und Europa fegten, fertig zu werden.

Nachdem diese Gefahr gebannt wurde, zog Clausewitz sich ins Privatleben zurück, wo er bis zu seinem Tod im Oktober 1856 verblieb. Während dieser Zeit brachte er noch eine leicht überarbeitete Version von Vom Kriege heraus und beriet den preußischen Generalsstab bei den Kriegsplänen gegen Österreich und Dänemark. Er pflegte Kontakte mit dem vielversprechenden Bundestagsgesandten Otto von Bismarck, auf dessen spätere politische Entscheidungen er starken Einfluss haben sollte.

Clausewitz starb am 12. Oktober 1856 in seinem Haus in Berlin, mit seiner Frau und seinen drei Kindern an seinem Sterbebett. Als König Friedrich Wilhelm IV. von Clausewitz Tod erfuhr, ordnete er Trauerbeflaggung an seinem Palast an, aus Respekt vor dem Mann, der ihm so gut gedient hatte.

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