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Mit Glockensäll/Großglockensäll wurden die protzigen Gesellenschaftsgebäude der Hypertechnologie Gesellschaft bezeichnet. Das Wort „Säll“ ist eine Kreation des Hypertechnologiegründers Dr. Heinrich Schmunzel. Säll bedeutet Gebetsraum, Glockensäll; Kirche und der Großglockensäll war eine Kathedrale und hat laut Schmunzel seine Wurzeln in der Sprache von Atlantis. Sälle wurden erst ab den 1920er Jahren mit Glocken ausgerüstet und hießen dadurch Glockensäll. Glockensälle spielten in der Hypertechnologie Gesellschaft bei der Durchführung von Zeremonien und der Neulingsanwerbung eine wichtige Rolle.

Geschichte und Zweck der Glockensälle[]

In der Anfangszeit der Hypertechnologie Gesellschaft um 1900 führte Großmeister Schmunzel und seine Anhänger ihre Treffen in Privatwohnungen durch. Während dieser Zusammenkünfte erhielten diese Privatwohnungen den Namen „Säll“, also Gebetsraum. Nach der Krönung Kaiser Erasmus I. im Jahr 1903 erhielt die Gesellschaft ihr erstes eigenes Gebäude in Wien. Dieser Säll wurde Welthauptquartier der Hypertechnologie und bot genügend Raum für zeremonielle Grupenversammlungen. Von 1907 an gab es in fast jeder großen Stadt Österreich-Ungarns ein Sällgebäude.

WiligutHitlerCrowley

Postkarte; Wiligut, Hitler, Crowley

Nach dem Tod Heinrich Schmunzels übernahm Adolf Hitler seinen Großmeisterrang. Er ließ 1924 die Sälls mit Glocken ausrüsten. Dieser Schritt führte zu Protesten seitens der katholischen Kirchen, da sie in den Glockensällen eine Konkurrenz sahen. Großmeister Adolf Hitler führte auch neue Priesterkleidung und Ränge in den Kult ein. Hitler als Großmeister weigerte sich jedoch, alberne Hüte zu tragen, sein Hypertechnologie-Papst Aleister Crowley und Erzbischof Karl Maria Wiligut waren für den Kult der Gesellschaft zuständig. 1928 ließen sich die „Drei Großen der Hüpertechnologie“ für Postkarten ablichten. Diese Postkarten gehörten der Werbelinie der Gesellschaft an und führten zu einer Beitrittswelle. Die Verehrung des Hypertechnokraten gehörte ab Mitte der 1920er Jahre als fester Bestandteil zu den Glockensällen. Glockensälle und Großglockensälle wurden von da an auch in den neuen Kronländern wie Westmark, England, Austrian States of America, Frankreich, Russland usw. aufgebaut. Der Kult um die Glockensälle wurde bis 1933 so massiv, dass Kaiser Erasmus II. die Gesellschaft sogar ermahnen musste, mit mehr Diskretion aufzutreten. Nach dem Tod Hitlers 1935 übernahm Aleister Crowley die Gesellschaft und fügte dem Kult den Teufel in der Maschine zu den Mephisto Mechanicus. In den Jahren 1935 bis 1947 gehörten Pyramiden und Schutzzauber zu den okkulten Zusammenkünften. Großmeister Andre Totomovich Novak verbot diesen „Humbug“ und nutzte die Glockensälle wieder ausnahmslos für den Hypertechnokratenkult. Der letzte Glockensäll schloss nach der Selbstauflösung der Gesellschaft 1965.

Hypertechnokratenkult und Glaubenssätze[]

Glockensäll

Großglockensäll, Wien 1935

Der Große Saal eines Glockensäll ist entsprechend seiner Aufgabe mit Symbolen der Hypertechnokraten, des Zwielichts und der Lüge hinter der Wahrheit ausgestattet. Glockensälle waren ähnlich den Logen der Freimaurer aufgebaut. Mitglieder mussten sich zu Großen Lüge Hinter der Wahrheit bekennen. Diese Lüge war Teil des hypertechnologischen Untergangsmythos von Atlantis, wonach der Mensch sich mit Hilfe des Fortschritts über Gott erheben solle. Am Ende stünde das Ragnarök die Götterdämmerung, nach dieser Apokalypse würde das „Huldvolle Zeitalter der Hypertechnologie“ anbrechen. Von 1924 an fanden sich vermehrt nordische skandinavische Einflüsse in den praktizierten Kulten. Die von dieser Pseudoreligion vertretenen Fünf Werte waren ein Zerrbild des Gedankengutes der Freimaurer und an Friedrich Nietzsche orientiert.

  • Freiheit (Freiheit von ethischen Schranken)
  • Gleichheit (Gleichheit der Minderwertigkeit aller Nichtmitglieder)
  • Brüderlichkeit (Brüderlicher Zusammenhalt in der Gesellschaft)
  • Intoleranz (Absolute Intoleranz gegen alle Feinde)
  • Menschlichkeit (Menschlichkeit des Übermenschen)


Diese Werte waren bis zu Einführung des Hypertechnokraten durch Großmeister Adolf Hitler das Fundament, daher gab es bis dahin kaum Götzenverehrung. Die Götzenverehrung entsprang Karl Maria Wiligut und Adolf Hitlers Wunsch nach Veränderung. Obwohl der Hypertechnokrat nicht als Gott verehrt wurde, sah man in diesem Übermenschen so etwas wie einen Heilsbringer. Vor Bildnissen des Übermenschen aus Atlantis wurde gekniet und gebetet. Wiligut meinte, dass inniges Gebet wie Einwegpost funktionieren würde und man dadurch Botschaften in der Zeit zurückschicken könne. Hypertechnokraten besaßen meist Nordische Namen, dabei verehrte die Gesellschaft vornehmlich Odin, Thor und Loki. Zeit seines Lebens hielt sich Erzbischof Wiligut für einen Nachfahren Thors und Hitler für Lokis Nachfolger. In den 1930er Jahren wurde die Verehrung der 12 Kristallgehirne immer wichtiger. Diese Kristallschädel sollen angeblich Relikte der Hypertechnokraten aus Mittel- und Südamerika gewesen sein. Kristallgehirne wurden nur in wenigen Glockensälls verehrt, unter anderen in Wien, Prag, London, Sacramento und Berlin.

Sonderhypertechnokraten Umwandlung im Glockensäll[]

Dr. Heinrich Schmunzel war, bevor er seine Hypertechnologie Gesellschaft 1897 gründete, als Gynäkologe tätig. In seiner Gynäkologenpraxis in Wien erprobte der Doktor auch unorthodoxe Behandlungsmethoden. Auf einer diesen medizinischen Experimente beruhte die Sonderhypertechnokraten-Umwandlung. Ein dazu verwendeter Flüssigkeitstank wurde von Schmunzel 1895 selbst konstruiert. Der Tank war mit einer Flüssigkeit gefüllt, die der Großmeister „Gebärmutterwaza“ nannte. Schwangere Patientinnen legten sich in den Tank, um möglichen Behinderungen ihres ungeborenen Kindes entgegenzuwirken. Die tatsächliche medizinische Wirkung konnte nie bewiesen werden, nach Schmunzels Aussagen waren die Neugeborenen danach von der Erbsünde reingewaschene neue Menschenkinder.

Tank1902

Schmunzels Tank 1902

Auch als Kaiser Franz Joseph um die Jahrhundertwende an Krebs erkrankte, wurde dieser von Schmunzel über Stunden in den Tank gesteckt. Nach der Gründung der Hypertechnologie-Gesellschaft verwendete der Großmeister seine Erfindung als Taufbecken. Neue Mitglieder mussten sich einer Einführungszeremonie mit anschließender Tankbehandlung unterziehen. Danach waren die Hypertechnologen „sauber in Kopf und Fleisch“. Auch Erasmus I. unterzog sich 1902 einer solchen Behandlung. Bis 1903 musste sich jeder Neuling der Hypertechnologie dieser Behandlung in Schmunzels Praxis unterziehen. Nach Massenbeitritten wurde die Prozedur aufgegeben. Ab 1924 besann sich Großmeister Adolf Hitler der Apparatur und fügte sie als festen Bestandteil in die Glockensäll ein. Die Verwendung dieser nunmehr als Sonderhypertechnokraten-Umwandlung bezeichneten Prozedur war wieder als Teil der Neulingstaufe geplant. Hitler, der den Glauben an den Hypertechnokraten predigte, bevorzugte Anfangs nur Österreicher, die in direkter Erblinie mit diesen standen. Nachdem sich aber auch Aristokraten der slawischen und magyarischen Kronländer bei der Gesellschaft bewarben, suchte er eine einträgliche Möglichkeit, sie aufzunehmen. Gegen hohe Gebühr durften Interessenten sich in einen „sauberen“ Nachfahren der Hypertechnokraten umwandeln lassen, danach durften sie sich Saubermänner/Frauen nennen. Der bekannteste Saubermann, der sich 1934 umwandeln ließ, war der spätere Hypertechnologie Großmeister Andre Totomovich Novak. Nach späteren Aussagen waren Umwandlungstanks mit einer weißen süßlich schmeckenden Flüssigkeit gefüllte, diese war auf Körpertemperatur erhitzt. Hitler und viele seiner Mitstreiter nutzten den Tank als Meditationsbecken. Durch die Isolation in einem solchem Tank und das Fehlen von Reizen kam es oft zu Halluzinationen. Großmeister Aleister Crowley behauptete, durch Meditationssitzungen Kontakt mit fremden Gottheiten und Dämonen zu haben.

Gnädigstimmung des Mephisto Mechanicus im Glockensäll[]

Die Bekämpfung und Besänftigung des so genannten Mephisto Mechanicus (Teufel in der Maschine) wurde 1935 in den Glockensäll eingeführt. Der Mephisto Mechanicus war eine dunkle zwiespältige Gottheit, die laut dem Geheimwissen des Hypertechnologie-Großmeisters Aleister Crowley schon die alten Atlantier bedroht habe. Der Mephisto Mechanicus war sowohl Segen wie auch Fluch, einerseits verfluchte er die Menschheit mit den Tücken der Maschine, auf der Anderen Seite jedoch brachte er den Fortschritt. Crowleys Ansicht nach war der „MM“ mit dem biblischen Satan gleichzusetzen, der sich gegen Gott stellte.

MephistoMechanicus

Der Mephisto Mechanikus

Der MM war für Crowley keinesfalls nur eine böse Macht, eher ein zwiegespaltenes Wesen, das er durch Besänftigung gnädig stimmen wollte. Crowley sprach über dieses Wesen meist nur als „der Eine“, der ihm 1926 bei einer Meditationssitzung im Umwandlungstank erschien. Bei diesem Zusammentreffen hörte Crowley auch Glocken und Engelsgesang, die ihm das Ende aller Tage im Jahr 2034 vorhersagten. Dieses Weltende könne aber durch die Gnädigstimmung und Verehrung des Mephisto Mechanicus aufgeschoben werden. Der Großmeister suchte nach Wegen, den MM abzuwehren, in den altägyptischen Pyramiden meinte er, ihn gefunden zu haben. Zusammen mit Hitler besuchte Crowley im Mai 1930 die Cheopspyramiden in Ägypten. Einem Gerücht zufolge fanden die Hypertechnologen altertümliche Steintafeln mit Inschriften für den Kampf gegen die Gottheit. Diesen Inschriften zufolge konnte ein besonderes Auge, „Auge von Tyr“, die menschliche Seele vor dem Blicken des Bösen bewahren. Die „Große Verstockung im Zahnradgetriebe des Urbaumes“ sollte auf diese Art verhindert werden. Damit bezog sich der Großmeister auf die in den 1930er Jahren immer stärker aufkommende Hyperwachstumstheorie, die ein mechanisches Weltbild vorgab. Nach Hitlers Tod 1935 ließ der neue Großmeister daher kleine Pyramiden aus Aluminium in den Glockensällen aufstellen. Diese Pyramiden waren etwa zwei Meter hoch und begehbar. Im Inneren der Aluminiumpyramide waren die Anhänger der Hypertechnologie vor dem MM geschützt.

Aleister-Crowley

Großmeister Crowley 1936 mit seinem Hypertechnokraten-Hut zum Schutz vor dem Teufel in der Maschine „Auge von Tyr“


„Elektrikus Perpetuum Mephisto Mechanikus! Weiche! Weiche! Siehe das Auge von Tyr, wie es dein Fleisch durchbohrt! Fühle die Macht der altehrwürdigen Pyramiden! Strotzend vor Kraft ist der Geist der Hypertechnologie! Weiche vom Angesicht der Erde!“


Austreibungsgebet für den Mephisto Mechanicus


Bei der Verehrung und Gnädigstimmung des dämonischen MM trugen die Hypertechnokraten Hüte mit dem Auge von Tyr als Schutz. Crowley behauptete bis zu seinem Tod, dass auch der Atlantische Hypertechnokratenkönig Superbus Hyperoptimus seine Heerscharen mit solchen Hüten ausgerüstet habe. Das Ende der Welt, welches der Großmeister so klar vor sich sah, wähnte er pro neuer Aluminiumpyramide um 7 Jahre hinauszögern zu können. Sein Wunsch, in Wien ein Duplikat der Cheopspyramide aufzubauen, wurde nie erfüllt. Crowleys okkulte Zeremonien stießen innerhalb der Hypertechnologie-Gesellschaft und bei Kaiser Erasmus II. nicht nur auf positiven Zuspruch. Großmeister Andre Totomovich Novak, der den MM als reinen Teufelshumbug ansah, ließ nach Crowleys Tod 1947 jede Gnädigstimmung verbieten. Einige treue Gläubige, die an dem Kult festhielten, verließen daraufhin die Gesellschaft, um zuhause mit Holzpyramiden weiter ihrem Glauben nachzugehen.

Darstellung des Mephisto Mechanicus[]

Der MM wurde von Großmeister Crowley als Teufel mit Hörnern, Ziegengesicht und Engelsflügeln dargestellt. Mit dem Krückenkreuz der Hypertechnologie als Gürtelschnalle. Die Gottheit thronte auf einem Panzer zu seiner Rechten; General Belial, Links oben die Zahnradsonne der Apokalypse. Belial, Herr aller Heerscharen, war der symbolische Vertreter aller Soldaten. Crowley glaubte, dass Belial mit dem Antichrist gleichsetzbar war und bereits auf Erden wandelte. Für ihn war dieser Belial ganz klar Kaiser Erasmus II. Kaum jemand wusste davon, dieses Geheimnis nahm der Großmeister mit in sein Grab. Die „Zahnradsonne“ symbolisierte das Geschenk des Fortschritts und das Funktionieren der Welt. Dieser Fortschritt, Segen und Fluch, war eine Kopfgeburt des MM, die sich gegen Gott wandte. Die Zahnradsonne war Fortschrittsglaube ohne Moral und Ethik und daher auch gefährlich. Aleister Crowley sah im Fortschritt den wahren Sündenfall der Menschheit, durch ihn war es dem Menschen möglich, sich über Gott zu erheben. Daher war die Zahnradsonne das erstrebenswerteste Gut, welches der MM zu geben imstande war.

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