Alternativgeschichte-Wiki
Advertisement

ButtonUSA

Lincolns Kompromiss

Die Geschichte der zwei Amerikas und ihre Auswirkungen auf die Weltgeschichte[]

Ausgangssituation[]

1863

ApeLincoln

Abraham Lincoln, US-Präsident

Die Truppen der Konföderation unter Robert E. Lee fügen der Union bei Gettysburg eine schwere Niederlage zu, es zeichnet sich eine Intervention der europäischen Großmächte England und Frankreich auf Seiten des Südens ab. Abraham Lincoln ist gezwungen, 1865 den Friedensvertrag von Richmond mit den Konföderierten auszuhandeln, der Sezessionskrieg geht unentschieden aus, und die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) müssen die Konföderierten Staaten (CSA) anerkennen. Lincoln wird nicht erschossen, zieht sich aber aufgrund der Ergebnisse des Krieges aus der Politik zurück. Diese Ereignisse führen zu einem völlig anderen Geschichtsverlauf.


1865

Im Friedensvertrag von Richmond sind folgende Bedingungen enthalten:

  • jeder Bundesstaat kann frei über seine Zugehörigkeit zur USA oder zur CSA entscheiden.
  • die USA müssen die CSA anerkennen
  • Einrichtung einer Freihandelszone zwischen den Nord- und den Südstaaten
  • gegenseitiger Austausch von Kriegsgefangenen


Bedeutung des Bürgerkrieges für die Amerikanische Gesellschaft[]

Durch den Sezessionskrieg und den Vertrag von Richmond wurde die amerikanische Teilung zementiert. Während im industrialisierten Norden schon längere Zeit kaum Sklaven zum Einsatz kamen und in manchen Bundesstaaten der Union die Sklaverei sogar schon gesetzlich verboten war, waren die afroamerikanischen Sklaven in der Plantagenwirtschaft des Südens unverzichtbar. Diese tiefen sozialen Gegensätze, die ja auch einer der Gründe für den Ausbruch des Krieges waren, verschärfen sich noch weiter durch die Tatsache, dass die CSA im Krieg ein Bündnis mit Großbritannien eingegangen ist, der ehemaligen Kolonialmacht der Amerikaner. Während die Nordstaatler die Konföderierten als Verräter ansahen, die mit England paktieren, war die Bevölkerung des Südens der Meinung, sich nur gegen die Politik der Union zu wehren, so wie die amerikanischen Gründerväter sich damals gegen England gewehrt hatten. Diese Auffassungen spalteten die amerikanische Gesellschaft mehr als die Sklavenfrage es je getan hat.


1865-1886 Nachkriegsjahre[]

Die ersten Jahre nach dem Krieg waren besonders im Süden vom Wiederaufbau geprägt, da die meisten Kampfhandlungen auf dem Territorium der Konföderation stattgefunden hatten. Aber durch Wirtschaftsförderungsprogramme und die lukrativen Handelsbeziehungen zu den europäischen Großmächten gelang es den Südstaaten, sich in den folgenden Jahren in vielen Regionen zu industrialisieren und die Infrastruktur weiter auszubauen. Die Union stürzte in eine politische Krise durch den Ausgang des Bürgerkrieges, Lincoln konnte zwar noch erreichen, dass die Sklaverei in allen Nord-Staaten abgeschafft wird, aber die schwarze Bevölkerung erhielt kein Wahlrecht und auch keine gleichen Bürgerrechte, was zu einer Verbitterung bei vielen schwarzen geführt hat, besonders bei denen, die in den Freiwilligen-Batallionen auf Seiten des Nordens gekämpft hatten. Nach dem Ende seiner Amtszeit zog sich Lincoln aus der Politik zurück, und der Demokrat Stephen A. Douglas wurde zum Präsidenten gewählt. In den Jahren bis zum 2. Amerikanisch-Mexikanischen Krieg waren die Präsidenten beider Seiten stets darum bemüht, Konflikte politisch beizulegen und dafür zu sorgen, dass der Handel ungestört weiterlaufen kann.


1886-1892 2. Amerikanisch-Mexikanischer Krieg und Virginia Kompromiss[]

Offiziell wurde festgelegt, dass jeder Bundesstaat selbst über seine Zugehörigkeit zu einem der beiden Staatenbunde entscheiden kann, aber de facto wurden alle Staaten im südlichen Bereich in die CSA eingegliedert und alle Staaten im nördlichen Bereich in die USA. 1881 schloss sich Texas der Konföderation an und 1886 besiegten die Konföderierten Mexiko in einem kurzen schnellen Krieg, was maßgeblich zur Bildung eines Nationalgefühls im Süden beiträgt.

Patrick Hamilton, ein Geschäftsmann aus Richmond, war 1885 zum Präsident der CSA gewählt worden und handelte einen gemäßigten Frieden ohne große Annexionen mit Mexiko aus, was dazu führte, dass sich die Beziehung mit Mexiko sehr schnell wieder entspannte. Aber dafür betrieb er eine aggressive Politik der Union gegenüber, die 1892 im Virginia-Kompromiss gipfelt, wo sich der Staat Virginia für einen Verbleib bei der Union ausspricht, während die westlichen Countys zur CSA gehören wollen. Die westlichen Countys werden zu dem neuen Staat West-Virginia zusammengefasst und in die Konföderation aufgenommen.


1892-1914 Der Weg in den Weltkrieg[]

Die CSA hatten durch den Sieg über Mexiko international an Prestige gewonnen, unterhielten ein starkes Heer und pflegten enge wirtschaftliche Beziehungen zu England und Frankreich. Zwar gab es 1895 und 1901 größere Sklavenaufstände, die aber allesamt niedergeschlagen wurden. Außerdem wurden Reformen erlassen, um die Behandlung der Sklaven zu verbessern, um Aufständen entgegenzuwirken, an der rechtlichen Stellung der Schwarzen als Sklaven änderte sich aber zunächst nichts. Die Industrialisierung greift auch im Süden Anfang der 1890er Jahre um sich, zwar erreichten die Südstaaten bei weitem nicht die Industrieproduktion wie der Norden, aber konnten sich dafür von der starken Abhängigkeit durch die Plantagenwirtschaft lösen, obwohl diese trotzdem ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig blieb.

Durch den Sieg Preußens im Deutsch-Französischen Krieg stieg das neugegründete Deutsche Kaiserreich zur Führungsmacht in Europa auf, während der konföderierte Präsident Sherman Cartright sich weiterhin auf ein enges Bündnis mit Frankreich und England verlässt, suchen die USA ein engeres Verhältnis zum Deutschen Reich, was sich entscheidend auf den Weltkrieg und somit auf den gesamten Geschichtsverlauf auswirkt.


1914-1917 Auswirkungen auf das Geschehen im Weltkrieg[]

Durch die Folgen des Bürgerkrieges schafft es Amerika nicht, zur führenden Wirtschaftsmacht der Welt zu werden, und Großbritannien und auch das 1871 gegründete Deutsche Reich bleiben die stärksten und einflussreichsten Mächte. Als 1914 der Weltkrieg in Europa beginnt, sympathisieren die USA mit den Mittelmächten, da die Konföderierten eng mit Großbritannien und Frankreich zusammenarbeiten. Als der radikale Hardliner Jeremy Winter schließlich 1914 zum Präsidenten der CSA gewählt wurde, sucht er offen die Konfrontation mit dem Norden und provoziert Grenzzwischenfälle mit Unionstruppen.

Während der Krieg in Europa bis 1917 so verläuft wie in der Realität, erklärt der amerikanische Kongress auf Drängen von Präsident Theodore Roosevelt den Konföderierten im November 1914 den Krieg und schließt sich den Mittelmächten an.

Während die konföderierten Truppen zu Beginn Erfolge erringen und sogar Washington belagern, verbeißen sich die Truppen im verlustreichen Stellungskrieg, ähnlich wie in Europa. Allmählich wendet sich das Kriegsglück immer mehr zu Gunsten der personell und materiell überlegenen Nordstaaten.

Als 1917 die Oktoberrevolution in Russland ausbricht, hat Deutschland endlich Truppen frei, um sie auf den Schlachtfeldern an der Westfront einzusetzen. Nach einer deutschen Großoffensive im Westen, die mit der Einnahme von Paris endet, kapituliert auch Frankreich. In Russland tobt ein Bürgerkrieg zwischen Bolschewisten und Weißgardisten, während die Ukraine, Weißrussland und die baltischen Staaten unter deutsche Schirmherrschaft gestellt werden. Frankreich muss hohe Reparationen an Deutschland zahlen sowie einen großen Teil seiner Kolonien abtreten.

Aufgrund der Überlegenheit der Unionsarmee und der Niederlage der Entente-Mächte 1917 sieht sich die Konföderation gezwungen zu kapitulieren, da auch von Großbritannien keine wirksame Hilfe mehr zu erwarten ist, da es in Europa alleine den Mittelmächten gegenübersteht und einen Frieden mit dem Deutschen Kaiserreich anstrebt.

Am 18.Dezember 1917 kapitulieren die Konföderierten Staaten von Amerika bedingungslos vor den US-Truppen, die Konföderation wurde aufgelöst und die einzelnen Bundesstaaten wurden nach und nach wieder in die Union aufgenommen. Durch die Abschaffung der Sklaverei brach die Plantagenwirtschaft in den Südstaaten zusammen, was in Kombination mit den schweren Zerstörungen durch den Krieg zu einer Hungerkatastrophe im Winter 1918 führte, bei der ca. 200000 Menschen starben.

Insgesamt sind in diesem Weltkrieg auf den Schlachtfeldern in Europa, Nordamerika und im Nahen Osten 16 Millionen Menschen in 3 Jahren getötet worden, allein die Verluste auf dem amerikanischen Kontinent belaufen sich auf mehr als 4 Millionen, was die Verluste vom Bürgerkrieg 1861-1865 bei weitem in den Schatten stellt.


1917-1931 Zeitalter des Umbruchs[]

Nach dem großen Krieg haben sich auf der ganzen Welt die Machtverhältnisse entscheidend verändert. Während in Russland sich die Kommunisten 1923 gegen die konterrevolutionären Kräfte endgültig durchsetzen, ist das Deutsche Reich der unumschränkte Herscher in Europa. Lenin stirbt 1923, und nach kurzen Machtkämpfen übernimmt Josef Stalin die Parteiführung, er regiert mit Terror und Standgerichten und lässt in mehreren Verhaftungswellen tausende von Rivalen und sogenannten politischen Feinden verhaften. Aber durch den Verlust der wichtigen wirtschaftlichen Gebiete und durch die enormen Kosten und Verluste an Menschen und Material im Weltkrieg waren die UdSSR stark geschwächt und politisch völlig isoliert. Durch die Macht Deutschlands eingeschüchtert, beschloss Stalin, seine Expansion zunächst auf Asien zu begrenzen und besetzte 1930 die Mongolei. 1931 kam es zu mehreren Grenzkonflikten mit der japanischen Armee, die aber lokal begrenzt blieben.

Die baltischen Staaten, Weißrussland, Belgien und das neu gegründete Königreich Polen waren von deutschen Truppen besetzt und zu Vasallen des Kaiserreichs geworden. Die Niederlande, Dänemark, die Schweiz und sogar Frankreich standen in starker wirtschaftlicher Abhängigkeit zum Deutschen Reich. Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich können mit deutscher Unterstützung ihre Vielvölkerstaaten vor dem Zerfall bewahren, obwohl vor allem auf dem Balkan starke Unabhängigkeitsbewegungen existieren. Durch die gewaltige Macht des Deutschen Reiches fühlen sich die USA stark bedroht und durch einige politische Skandale kühlen sich die Beziehungen stark ab, was zu einer Annährung der USA an Großbritannien führt.

Großbritannien verfügt zwar immer noch über eine gewaltige Flotte und ein riesiges Kolonialreich, doch nach dem Krieg haben die Briten mit Aufständen in Indien und Afrika zu kämpfen und sind politisch weitgehend isoliert. Als Winston Churchill 1925 zum britischen Premierminister gewählt wird, bemüht er sich stark, das Verhältnis mit den USA zu verbessern, um sich einen wichtigen Verbündeten zu sichern. Mit der Unterzeichnung des Englisch-Amerikanischen Bündnisvertrages schlossen sich die USA, Großbritannien und alle ihre Dominions und Kolonien 1931 zur Westlichen Allianz zusammen.

Die USA haben zwar durch den Krieg die größten Verluste erlitten, aber ihr wichtigstes Ziel, die Zerschlagung der Konföderation erreicht und nehmen dadurch auf dem amerikanischen Kontinent eine Vormachtstellung ein. Aber auch nach dem Krieg sympatisieren viele Amerikaner mit den Idealen der Konföderation und in den südlichen Bundesstaaten herrscht bei vielen tiefe Verbitterung und Entäuschung über den Ausgang des Krieges. Durch Wirtschaftsförderung und besonders die Politik des New Deal 1921 bewirkten einen großen Wirtschaftsaufschwung in den USA und zu Beginn des Jahres 1930 waren die Vereinigten Staaten von Amerika nach dem Deutschen Kaiserreich die zweitgrößte Volkswirtschaft. Mit ihrem Bündnis 1931 mit Großbritannien bezogen sie offen Stellung gegen das Deutsche Kaiserreich und die Mittelmächte.

In Asien hatte das Kaisereich Japan 1905 Russland besiegt und 1910 Korea annektiert, 1902 hatte es zwar ein Bündnis mit Großbritannien geschlossen, doch während des Weltkrieges verhielt es sich neutral. Aufgrund der Niederlage Frankreichs besetzte Japan 1918 die französische Kolonie Indochina und stellt sie unter japanische Schutzherrschaft.

In China kann sich das geschwächte Kaiserreich nach langer Zeit der Schwäche wieder stabilisieren, während es aber schon 1911 zur Gründung der Kuomintang kommt, die eine chinesische Republik und die Abschaffung des Kaisertums fordern. Diese schweren Gegensätze führen 1924 zum Chinesischen Bürgerkrieg, den die kaiserlichen Kräfte 1931, mit japanischer Hilfe, für sich entscheiden können und daraufhin ein Bündnis mit Japan eingehen.

Das Jahr 1931 ist von besonderer Bedeutung für die Geschichte, da sich die zukünftigen Bündnisse gebildet haben, die Westliche Allianz aus USA und UK, die Ostasiatische Allianz aus Japan als Bündnisführer, China und die japanischen Vasallen und außerdem das Bündnis der Mittelmächte unter Führung des Deutschen Reiches. Die UdSSR war praktisch die einzige Kraft, mit der man rechnen musste, die keinem der drei großen Bündnisse angehörte.

1931- 1953 Stellvertreterkriege[]

In der Zeit von 1931 bis 1953 kommt es zu keinen direkten Kampfhandlungen zwischen den großen Koalitionen, wohl aber zu einer Reihe von Stellvertreterkriegen, wie z.B. 1934-1942 in China oder 1936-1939 in Ägypten. In Ägypten unterstützen die westlichen Alliierten die liberale Befreiungsfront, während die radikal-islamistischen Kräfte massiv von den Mittelmächten unterstützt werden. Die radikalen Kräfte gewannen 1939 die Oberhand und gründeten das ägyptische Kalifat als Vasallenstaat des Osmanischen Reiches.

In China werden 1934 massive Aufstände durch kommunistische Kräfte ausgelöst, die zwar zuerst niedergeschlagen werden, aber sich im Laufe der Zeit auf große Teile des Landes ausbreiten. Japanische und chinesische Truppen erringen große Erfolge gegen die Kommunisten, aber durch Waffenlieferungen aus der UdSSR und kluge Kriegstaktiken des kommunistischen Führers Mao können sich die roten Truppen in Nordchina über einen längeren Zeitraum halten. Die Ostasiatische Allianz ist den Sowjets und der Westlichen Allianz aufgrund von Gebietsstreitigkeiten und politischen Affären feindlich gesinnt, während sie dem Deutschen Reich gegenüber neutral bis freundlich eingestellt ist. Die Mittelmächte führen einen kalten Krieg gegen den Westen und zeigen offene Abneigung gegen die Sowjets, was später der Grund für die Deutsch-Ostasiatische Allianz wird. Die Sowjets versuchen, ihr Territorium auf Kosten von China und Japan zu erweitern, was später zum Krieg führen wird.


Die Zeit der Stellvertreter-Kriege ist gekennzeichnet durch ein politisch äußerst instabiles Klima, die großen Koalitionen führen zwar Handel untereinander, aber ansonsten ist diese Ära geprägt durch gegenseitiges Misstrauen und enorme Aufrüstungen.


FlagUSA
Zeitlinien des Amerikanischen Bürgerkriegs
Flag of the Confederate States of America (1865).svg

Sic semper tyrannis | Lincolns Kompromiss | United States of North America | Die Konföderierten Staaten und der Kalte Krieg | Teilen und erobern | Geschichte der ehemaligen USA | Der Konföderierte Weg | Der Große Süden | GURPS: Alternate Earths (Dixie)

Advertisement