Alternativgeschichte-Wiki
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Das Attentat[]

20. Juli 1944, 12:40 Uhr, Führerhauptquartier Wolfsschanze, Rastenburg, Ostpreußen, Deutschland:

Eine gewaltige Explosion zerfetzt die Baracke, in der ein Treffen hochrangiger deutscher Offiziere, inklusive des "Führers" Adolf Hitler persönlich, stattfindet. Die meisten Teilnehmer des Treffens werden getötet, darunter Hitler, Feldmarschall Keitel und mehrere Generäle. Unter den wenigen Überlebenden befindet sich Oberst Claus von Stauffenberg, der sich zum Zeitpunkt der Explosion außerhalb der Baracke aufhält. Zu diesem Zeitpunkt weiß noch niemand, dass er für den Bombenanschlag verantwortlich ist.

Operation Walküre[]

Dem Attentat folgt fast unverzüglich ein bewaffneter Aufstand des deutschen Widerstands gegen die Naziregierung. Während Hitlers Verbleib noch unklar ist, bricht in Berlin das Chaos aus, als Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, und Hermann Göring, Chef der Luftwaffe, sich einen Machtkampf liefern. Offiziell ist Göring als Hitlers Nachfolger vorgesehen, aber da Hitlers Tod noch unbestätigt ist, sieht Himmler in Görings Handeln nur eine Bedrohung seiner eigenen Macht. Keiner von beiden will nachgeben und so eskaliert in der deutschen Hauptstadt die Gewalt. Inzwischen haben Kämpfer des Widerstands und einfache Wehrmachtstruppen, die Stauffenberg und seinen Mitverschwörern loyal gegenüberstehen, wichtige Gebäude besetzt, darunter die Reichskanzlei und das Propagandaministerium. Dabei wird Propagandaminister Joseph Goebbels gefangengenommen. Auch in anderen Städten wie Prag, Wien und Paris werden hochrangige Nazifunktionäre festgesetzt. Der Plan zur Ermordung Hitlers und der Aufstand gegen das Naziregime, bekannt unter dem Codenamen "Operation Walküre", wurde von Stauffenberg, Ludwig Beck, Friedrich Olbricht, Henning von Tresckow und anderen hochrangigen Offizieren der Wehrmacht ausgearbeitet. Die Motive für diese Aktion sind bis heute umstritten. Viele glauben, der Staatsstreich geschah um der "Endlösung" und dem Völkermord an den Juden ein Ende zu bereiten. Andere sehen das Motiv in der drohenden Kriegsniederlage Deutschlands. Wieder andere meinen, dass nichts weiter als Machtgier die Verschwörer antrieb.

Der Führer ist tot[]

Was auch immer die Motive der Verschwörer waren, es gibt keinen Zweifel daran, dass der Staatsstreich in Deutschland die Geschichte Europas und der ganzen Welt entscheidend verändern sollte. Dank des Chaos in der Naziregierung können die Anführer von "Walküre" rasch die Kontrolle übernehmen. Eine wichtige Rolle dabei spielt General Olbricht, der die Kontrolle über die Radiosender in Berlin übernommen hat. Am Morgen des 21. Juli, nach einer Nacht der Angst und Gewalt in Berlin, lässt er folgende Nachricht senden: "Der Führer Adolf Hitler ist tot. Eine Bombe in seinem Hauptquartier hat ihn und einen Großteil des Generalstabs getötet. Es besteht kein Grund zur Panik. Deutschland steht nun unter dem Kommando von General Beck und anderen Gegnern der Nazidiktatur. Bitte bleiben Sie in ihren Häusern und warten Sie auf weitere Nachrichten." Die Kämpfe gehen auch am 21. und 22. Juli weiter.

Die Reaktion der Alliierten[]

Im britischen Außenministerium wird die Radionachricht kurz nach ihrer Ausstrahlung empfangen. Verwirrung macht sich breit. Schließlich überbringt Außenminister Anthony Eden die Nachricht direkt an Premierminister Winston Churchill. In Washington wird US-Präsident Roosevelt von seinen Leuten informiert. Churchill und Roosevelt sind skeptisch, verlangen Beweise. Man vermutet hinter der Nachricht einen Trick.

Die letzten Zweifel verschwinden am Abend des 22. Juli. Nach zweitägigen Kämpfen vekündet General Ludwig Beck in einer Radioansprache den Fall des Naziregimes. Hitler ist tot; Göring, Goebbels und andere gefangengenommen. Himmler, Joachim von Ribbentrop, Adolf Eichmann und andere wiederum sind geflohen. (Himmler und Ribbentrop werden später von Suchtrupps der Walküre-Gruppe festgenommen. Himmler wird in einem billigen Hotel in München aufgegriffen, als er versucht, sich unter dem Bett zu verstecken.) Beck ruft eine provisorische Regierung, mit sich als Reichspräsidenten und dem ehemaligen Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler als Reichskanzler, aus.

Becks Ansprache überzeugt die Alliierten vom Regierungswechsel in Deutschland. Für Churchill ändert das wenig. Er erklärt dem Kabinett am 23. Juli, dass auch für die neue deutsche Regierung die Friedensbedingungen der bedingungslosen Kapitulation gelten werden. Roosevelt will erst einmal die Lage in Deutschland genauer sondieren.

Josef Stalin dagegen teilt Churchills Meinung. Er will Rache für die Massaker von Stalingrad und Leningrad. In Berlin lehnt man eine Kapitulation ab, befürwortet aber einen Verhandlungsfrieden. Beck demonstriert seinen guten Willen, indem er allen deutschen Streitkräften in Frankreich, Skandinavien und Russland den Rückzug nach Deutschland befiehlt. Charles de Gaulle trifft am 28. Juli im befreiten Paris ein und wird zum Oberhaupt der provisorischen Regierung Frankreichs ernannt. In Osteuropa besetzt die Rote Armee schnell die von den Deutschen geräumten Gebiete und steht bald an der deutschen Grenze.

Die Reaktion Japans[]

Zwei Tage nach Hitlers Tod tritt der japanische Premierminister Hideki Tojo aufgrund der Niederlage von Saipan zurück. Seinem weniger nationalistischen Nachfolger Kuniaki Koiso ist sehr daran gelegen, den Krieg zu beenden, um Japans Vormachtstellung in Südostasien zu erhalten. Am 28. Juli sendet Koiso das Angebot einer Friedensverhandlung nach Washington und Berlin. Koiso und Kaiser Hirohito stimmen überein, dass mit dem zu erwartenden Ausscheiden Deutschlands aus dem Krieg die Sowjets, Briten und Amerikaner ihre gesamte militärische Kraft gegen Japan richten werden.

Koiso will so viele der eroberten Gebiete wie möglich für Japan retten. Er bietet den Alliierten den Rückzug aus Niederländisch-Indonesien sowie eine Beendigung der Expansionsversuche nach Australien und Indien an. Die Außenministerien in London und Washington lehnen ab, senden aber diskrete Gegenangebote zurück, da der Pazifikkrieg noch lange anzudauern droht. In Australien dagegen zeigt die Regierung Interesse an einem Frieden, der die langfristige Existenz des Landes sichert. Am 3. August schlägt Roosevelt Churchill eine Friedenskonferenz unter Beteiligung von Großbritannien, den USA, der Sowjetunion, China, Japan und Deutschland vor.

Friedensverhandlungen[]

Am 6. August ist die Lage in Deutschland wieder vollkommen unter Kontrolle. Himmler, Ribbentrop, Göring und Goebbels sind sicher eingesperrt und warten auf ihre Verurteilung. Goerdeler verspricht nach Kriegsende freie Wahlen in Deutschland. Allerdings verweigern er und Beck nach wie vor die bedingungslose Kapitulation. Schließlich hat sich die Wehrmacht aus den meisten der besetzten Gebiete zurückgezogen und verfügt noch über genug Reserven, um Angriffe auf die deutsche Grenze zurückzuschlagen. Nach seiner Rückkehr nach Paris hat de Gaulle seine Forderungen nach einem Gegenangriff auf Deutschland zurückgezogen. Stalin ist aggressiver, doch die Rote Armee wird bei ihrem Invasionsversuch am 8. August vom unerwartet starken Widerstand der Deutschen zurückgetrieben.

Am 1. September stimmt Churchill schließlich einer Friedenskonferenz zu. Roosevelt schlägt die neutrale Schweiz als Verhandlungsort vor, doch Churchill besteht darauf, die Konferenz auf britischem Territorium stattfinden zu lassen. Beck und Goerdeler sind nicht in der Position dies abzulehnen. Goerdeler stimmt zu, Deutschland auf der Friedenskonferenz in Malta zu vertreten, zu der auch Churchill, Stalin, Roosevelt, Tschiang Kai-schek und Koiso erscheinen. Auf Churchills Vorschlag hin nehmen außerdem John Curtin für Australien und Mackenzie King für Kanada an der Konferenz teil, während de Gaulle die Franzosen vertritt und die Italiener Ivanoe Bonomi schicken. Die Regierungen der teilnehmenden Nationen vereinbaren am 12. September einen Waffenstillstand. Die Konferenz von Valletta beginnt am 14. September 1944. Seit Hitlers Tod sind etwa 6 Wochen vergangen. Churchill wird später dazu sagen: "...es ging auf einmal alles so schnell..."

Jedes Land hat eine lange Liste von Forderungen. Die wichtigsten seien hier kurz zusammengefasst:

Deutschland[]

Die Hauptforderungen der deutschen provisorischen Regierung sind ihr weiteres Bestehen, keine Besatzung durch die Alliierten, ungestörte Fortsetzung des deutschen Wirtschaftsprogramms und alleinige Aburteilung der Nazi-Kriegsverbrecher durch deutsche Gerichte.

Japan[]

Japan verlangt Rückgabe/Erhalt aller seiner Gebiete im Pazifik sowie ungestörte Expansion der japanischen Wirtschaft.

Frankreich[]

De Gaulle fordert den Rückzug der Achsenmächte von allem nominal französischen Territorium. Außerdem werden Kriegsreparationen von Deutschland und Japan gefordert.

Großbritannien[]

Churchill stellt die meisten Forderungen. Neben Kriegsreparationen verlangt er die permanente Anwesenheit alliierter Truppen in Deutschland, um die Erfüllungen der Friedensbedingungen zu überwachen. Seine bekannteste Forderung ist, dass die Verurteilung der Nazi-Kriegsverbrecher durch alliierte Gerichte stattfinden soll, unter der Begründung dass deutsche Gerichte gewiss zu milde Urteile aussprechen würden. Außerdem verlangt er den Rücktritt von Beck und Goerdeler sowie Neuwahlen in Deutschland vor der Vertragsunterzeichnung.

Vereinigte Staaten von Amerika[]

Roosevelts einzig wichtige Forderung an Deutschland ist die Räumung aller besetzten Gebiete und die Rückkehr zu den deutschen Grenzen von 1938. Die Forderungen an Japan sind schon zahlreicher: Rückkehr zu den prä-1941-Grenzen, Einstellungen aller Feindseligkeiten gegenüber China, Zahlung von Kriegsreparationen für den Angriff auf Pearl Harbor und, am wichtigsten, Liberalisierung der japanischen Regierung zu einer Demokratie nach westlichen Vorbild sowie der Verzicht von Kaiser Hirohito auf seinen göttlichen Status.

Die Konferenz dauert vom 14. bis zum 26. September an. In dieser Zeit werden keinerlei Berichte über den Stand der Verhandlungen an die Öffentlichkeit mitgeteilt. Roosevelt übernimmt bei den Verhandlung mehrfach die Rolle des Vermittlers zwischen den Delegierten, während Churchill am starrköpfigsten auf seinen Forderungen beharrt.

Vertrag von Valletta[]

Die Konferenz erzielt schließlich eine Einigung, die zu einem offiziellen Friedensvertrag führt. Die Alliierten und Achsenmächte einigen sich auf einen permanenten Waffenstillstand. Der Vertrag selbst wird erst im April 1946 von den Regierungsoberhäuptern unterzeichnet. Kurzgefasst werden darin folgende Garantien gemacht:

  • Deutscher Rückzug zu den prä-1938-Grenzen. Österreich bleibt Teil von Deutschland, doch innerhalb der nächsten drei Jahre findet ein Volksentscheid über die mögliche Unabhängigkeit Österreichs statt.
  • Japanischer Rückzug aus Südostasien und China. Taiwan, Korea und die Mandschurei bleiben unter japanischer Kontrolle.
  • China wird Japans bevorzugter Handelspartner und liefert Rohstoffe an Japan. Im Gegenzug zahlt Japan Reparationen an China und erkennt die chinesische Unabhängigkeit an.
  • Japanischer Rückzug aus Hongkong, Singapur und Niederländisch-Indien.
  • Neuwahlen in Deutschland vor Ende des Jahres 1945.
  • Deutschland und Japan zahlen gemeinsam Kriegsreparationen in Höhe von 58 Miliarden Dollar im Zeitraum von 25 Jahren.
  • Die hochrangigsten Mitglieder des Naziregimes werden in Genf in der Schweiz vor ein spezielles Tribunal gestellt.
  • Ein neues internationales Gremium, die Vereinten Nationen, wird gegründet. Die Mitglieder des Sicherheitsrats sind Deutschland, Japan, China, die USA, die UdSSR und Großbritannien.

Dieser Vetrag wird am 14. April 1946 in Valletta unterzeichnet und beendet den Zweiten Weltkrieg offiziell, während die Kämpfe schon 18 Monate vorher geendet haben. Viele Aspekte des Vertrages werden in der Weltöffentlichkeit stark kritisiert, vor allem dass Deutschland und Japan Teile ihrer Eroberungen behalten dürfen. Bis in die fünfziger Jahre haben antideutsche und antijapanische Bewegungen großen Zulauf, lösen sich jedoch allmählich auf, als beide Länder freie Wahlen abhalten und ihre Gesellschaftsordung liberalisieren.

Das Ende des Dritten Reichs[]

Beck und Goerdeler halten ihr Versprechen von den freien Wahlen und am 16. April 1945 strömt das deutsche Volk an die Wahlurnen. Beck kandidiert nicht für die Präsidentenwahl, die von Heinrich Brüning gewonnen wird. Die neugegründete Christlich Demokratische Union, der Brüning angehört, gewinnt auch die Parlamentswahl und bildet die neue Regierung, mit Konrad Adenauer als neuem Kanzler. Um zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt, führt die neue Regierung weitreichende Reformen am deutschen Staatssystem durch. Die wichtigste besteht wohl darin, die Befugnisse des Präsidenten einzuschränken. Adenauer orientiert sich dabei stark am erfolgreichen britischen System. In einem Volksentscheid am 15. Mai 1948 entscheidet sich das Volk von Österreich mit einer knappen Mehrheit von 53% dafür, dass Österreich bei Deutschland verbleibt. Als Hauptgrund dafür gilt, dass Östereich somit weiterhin von Deutschlands wirtschaftlicher Stärke profitieren kann. Trotzdem bleibt die österreichische Unabhänigkeitsbewegung die nächsten 50 Jahre weiterhin sehr stark, bis 1990 die prounabhängige Freiheits Partei die Macht in Österreichs Landesregierung übernimmt.

Die Genfer Prozesse[]

In Übereinstimmung mit dem Friedensvertrag werden 79 ehemalige Mitglieder der Naziregierung von Deutschland an die Alliierten ausgeliefert, während hunderte andere vor deutsche Gerichte gestellt werden. Die 79 Angeklagten werden in Genf in der Schweiz vor ein spezielles Tribunal gestellt; das sich aus einem britischen oder amerikanischen Richter, einem deutschen Richter und einem Richter aus einem neutralen Land zusammensetzt. Dabei werden folgende Urteile gefällt:

  • Hermann Göring, zum Tode verurteilt
  • Joseph Goebbels, zum Tode verurteilt
  • Heinrich Himmler, zum Tode verurteilt
  • Joachim von Ribbentrop, zum Tode verurteilt
  • Albert Speer, zu lebenslanger Haft verurteilt
  • Alfred Rosenberg, zum Tode verurteilt
  • Rudolf Hess, zu lebenslanger Haft verurteilt
  • Karl Dönitz, zu 5 Jahren Haft verurteilt

In Abwesenheit angeklagt werden:

  • Martin Bormann, der vor der Verhandlung Selbstmord begeht
  • Adolf Eichmann, dem während der Operation Walküre die Flucht aus Deutschland gelingt (Eichmann wird später in Südamerika gesichtet, aber nie gefasst)

Nach der Urteilsverkündung begehen Göring und Himmler in ihren Zellen Selbstmord. Dönitz wird nach Verbüßen seiner Haftstrafe freigelassen und führt bis zu seinem Tod 1980 ein ruhiges Leben. Hess stirbt 1987 im Gefängnis. Speer wird umstrittenerweise 1971 freigelassen. Der Grund ist eine Generalamnestie für Naziverbrecher, die Reue für ihre Taten zeigen. Speer stirbt 1981.

Die neue Weltordnung[]

Nach dem Untergang des Dritten Reichs und dem Aufstieg eines modernen, demokratischen Deutschlands bricht in Europa eine Zeit des wirtschaftlichen Wohlstands an. Die Hauptakteure des "Neuen Europa" (wie Adenauer es nennt) sind Adenauers Deutschland, Attlees Großbritannien, de Gaulles Frankreich und Stalins UdSSR. Die "Großen Vier" beginnen damit, in Europa ihre Interessensgebiete abzustecken. Wie befürchtet kommt es zwischen Deutschland und Russland zum Konflikt über den Einfluss in Osteuropa. Stalin entsendet von 1948 bis zu seinem Tod 1953 Truppen nach Polen, Ungarn, Rumänien und in die Tschechoslowakei, um die wirtschaftliche Vormachtstellung Deutschlands dort auf ein Minimum zu reduzieren. Den Deutschen sind direkte militärische Interventionen durch den Friedensvertrag und Adenauers Veto nicht möglich. Inzwischen knüpft die USA enge Beziehungen zu Großbritannien und Frankreich, die in einer neuen Triple Entente zwischen Washington, London und Paris gipfeln. Die drei Mächte bilden in den Vereinten Nationen einen mächtigen Block, dem es gelingt die britischen und französischen Kolonien, unter Aufsicht der Vereinten Nationen, langsam in souveräne, demokratische Länder umzuwandeln. Der umstrittenste dieser neuen Staaten ist das ehemalige Völkerbundsmandat Palästina, das 1948 seine Unabhängigkeit erlangt. Die USA befürworten zwar die Schaffung des jüdischen Staates Israel in dieser Region, doch scheitert das Vorhaben am deutschen Veto (das ironischerweise von der Sowjetunion unterstützt wird). Im März 1949 testen die USA die erste Atombombe in der Wüste von Nevada. Damit beginnt der Kalte Krieg, ein ideologischer Kampf zwischen dem kapitalistischen Westen, der kommunistischen UdSSR (und ab 1951 auch China), der mithilfe von Abschreckung durch Nuklearwaffen geführt wird. Deutschland nimmt wenig Anteil an diesem Konflikt. Da beide Seiten laut Vertrag keine Streitkräfte in Deutschland stationieren dürfen, bildet das Land in Zentraleuropa eine Pufferzone zwischen den beiden Machtblöcken. Tatsächlich übernehmen Adenauer und ab 1965 sein Nachfolger Willy Brandt mehrfach die Rolle des Vermittlers bei Spannungen zwischen Amerika und Russland.

Nach Stalins Tod zeigt sich sein Nachfolger Berija mit den Bedingungen des Friedensvertrages unzufrieden und fordert Rache an Deutschland. Dies führt im Jahr 1955 zum "Böhmischen Zwischenfall", als die sowjetischen Truppen in der Tschechoslowakei vertragswidrig die Grenze zu Deutschland überqueren. Deutschland mobilisiert sofort seine Armee. Die USA und Großbritannien befürchten eine sowjetische Expansion und ergreifen Partei für Deutschland. Die Angelegenheit droht in einem Dritten Weltkrieg zu enden. Doch glücklicherweise wird Berija im Frühjahr 1956 vom Politbüro entmachtet und für seine Rolle bei den Stalinschen Säuberungen hingerichtet. Sein Nachfolger ist Malenkow, der ein Gegner der nuklearen Aufrüstung und des Konfliktes mit Deutschland ist. Malenkow bleibt für die nächsten zwei Dekaden Staatsoberhaupt der Sowjetunion. Bei seiner Rede zum Amtsantritt betont er, welche Gefahr der nukleare Krieg für die Welt darstellt.

Europa heute[]

Politisch wird Europa von Deutschland, Frankreich und Großbritannien dominiert. Der Zusammenbruch der Sowjetunion Mitte der 1990er-Jahre, aufgrund massiver wirtschaftlicher Probleme; die Verwestlichung Russlands und der wirtschaftliche und kulturelle Einfluss Deutschlands trägt zur Verbeserung der Lebensbedingungen in Osteuropa bei. Die Idee eines vereinigten Europas wird zunehmend populärer. Eine wirtschaftliche Union, die Europäische Wirtschafts-Gemeinschaft wird 1962 gegründet; im Jahr 2007 sind die meisten westeuropäischen und einige osteuropäische Staaten Mitglieder. Der deutsche Kanzler, Peer Steinbrück, und die französische Präsidentin, Ségolène Royal, schlagen eine gemeinsame Währung und ein gemeinsames Rechtssystem für Europa vor. In Großbritannien, das von den Konservativen regiert wird, reagiert man sehr kühl auf diesen Vorschlag. Die meisten Staaten Europas, mit Ausnahme einiger ehemaliger Sowjetrepubliken, sind Demokratien.

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